So, jetzt schauen wir doch mal wie es weiter geht. Dein Hund sitzt nun. Prima. Jetzt willst du ja, das er auch lernt nicht gleich wieder aufzustehen. Das heißt, du führst ein Auflösesignal ein. Das heißt, ein Wort wie zum Beispiel: "Okay" oder "Lauf". Denn dein Auflösesignal beendet die Handlung und sorgt für eine klare Kommunikation- er weiß genau wie lange er sitzen soll. Das sieh jetzt also folgendermaßen aus. Du hast deinen Hund ins Sitz gelockt. Er sitzt. Du freust dich und lobst ihn. Du sagst dein Auflösesignal "Okay" , nimmst einen Keks, wirfst ihn ca. 1m entfernt auf den Boden. Dein Hund wird jetzt aufstehen und den Keks fressen. Die Handlung "Sitz" ist somit beendet. Das war doch schon mal alles ganz entspannt. Jetzt musst du dir überlegen, was denn der Handlungsauslöser ist, woraufhin der Hund sich hinsetzt. Das wäre in diesem Fall die Handbewegung mit dem Keks der über die Nase geführt wird. Wenn dein Hund sich auf diese Handbewegung hin, immer zuversichtlich hinsetzt, führst du dein Signal "Sitz" ein. Das machst du folgendermaßen:
1. Du sagst "Sitz"
2. Du machst deine Handbewegung
3. Dein Hund setzt sich
4. Er bekommt seinen Keks
5. Du sagst dein Auflösesignal "Okay" dein Hund steht auf
Du siehst, das ist alles ganz leicht. Dein Hund hat prima mit dir zusammen gearbeitet und hat sich jetzt eine Pause verdient.
Zur Perfektionierung deines Signals "Sitz" musst du jetzt noch auf folgende Dinge achten:
1. Handlungsauslöser ausschleichen:
Du lässt deinen Handlungsauslöser immer kleiner werden, deutest ihn nur noch an und lässt ihn dann ganz weg.
2. Du arbeitest an der Dauer, wie lange dein Hund sitzen soll. 1 Minute, 2 Minuten usw.
3. Du fügst Schwierigkeiten hinzu:
Das heißt du veränderst den Ort (andere Räume, Garten, Wald, Feld), die Tageszeit, den Untergrund, achtest auf Witterungsverhältnisse usw. Denn erinnere dich daran, dein Hund soll sich ja immer und überall auf das Signal "Sitz" hinsetzten.
4. Du führst Ablenkungen ein:
Zum Beispiel könnte das sein:
Du legst ein Stück Wurst auf den Boden. Erst weiter weg dann näher dran.
Du rollst einen Ball hin und her
Du Wirfst einen Ball
Du stehst vor deinem Hund und springst hoch und runter (sportliche Betätigung für uns selber kann nie schaden)
Du rennst um deinen Hund herum (auch unsere Kondition zu trainieren ist sinnvoll)
Du gehst in einen anderen Raum.
Also hier sind deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Denke immer daran deinen Hund nicht zu überfordern. Er wird von dir für das Sitzen Bleiben dabei immer verbal gelobt. Steigere dich langsam und übe nicht gleich im Wald, wenn neben euch aus dem Busch ein Reh rausspringt.
Der beste Test um zu überprüfen, ob dein Hund das Signal "Sitz" verstanden hat ist: Dein Hund steht z. B im Wohnzimmer und du gehst z. B. in die Küche. Jetzt sagst du "Sitz". Wenn du jetzt vorsichtig um die Ecke schaust sollte dein Hund sitzen. Prima!
Diesem Ablauf kannst du für jedes neue Signal benutzen, das du deinem Hund beibringen möchtest.
Viel Spaß beim trainieren!